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Vom Flüchtling zum Mitbürger – Chancen der Vielfalt nutzen

57 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht: vor Diktatur, politischer oder religiöser Verfolgung, Perspektivenlosigkeit. Sie sind bedroht von Menschenrechtsverletzungen, Folter, Genozid oder auch „nur“ Armut.

Die Ursachen liegen in instabilen Systemen, einseitigen Interessen, Skrupellosigkeit, Fanatismus. Die Mächtigen in der die Politik, der Wirtschaft, den Religionen sind nicht fähig oder auch nicht willens, einen Rahmen für friedliche Ko-Existenz aller Menschen zu schaffen. Der Kapitalismus zerstört neben unserer Umwelt auch mehr und mehr unsere Menschlichkeit.

Wir in den reichen Ländern müssen begreifen, dass wir lernen müssen, zu verzichten. Auf Luxus, auf unangemessene Mengen von Gütern, die teils nur produziert wurden um weggeworfen zu werden. Und wir müssen lernen, zu teilen. Unsere Erde mit allen ihren Ressourcen gehört allen Menschen und jeder hat das Recht auf Nahrung, Bildung, Wohnung, Unverletzbarkeit, Würde und Respekt.

Die Flüchtlinge heute sind Opfer der Umstände in ihrer Heimat. Kein Mensch verlässt gerne seine Freunde, Nachbarn, sein soziales Umfeld in dem er aufgewachsen ist. Kein Mensch verzichtet leicht auf seine Traditionen und Werte. Jeder Mensch möchte doch einfach nur gut leben. Und ganz nebenbei verlieren Flüchtlinge auch ihr gesamtes Eigentum.

Aber wir müssen uns auch darüber bewusst sein, dass wir nur begrenzte Ressourcen haben und unterschiedliche Bereitschaft in der Bevölkerung. Bürokratische Barrieren und Vorschriften sind immens hoch. Viele Menschen haben begründete Angst vor Verlust von Wohlstand und Arbeitsplatz.

Aber was ist denn die Ursache? Nicht die Flüchtlinge sind es, die uns etwas wegnehmen. Die Flüchtlinge sind heute schon die Opfer, die wir alle morgen auch sein können. Opfer von einseitigen wirtschaftlichen Interessen, von der Finanzkrise, Klimawandel, skrupellosen und korrupten Mächten in Wirtschaft, Politik und Religion.

Dagegen müssen wir uns wehren, als Solidargemeinschaft von unten. Denn wir sind 99% und lassen uns von 1% beherrschen.

57 Millionen Menschen sind auf der Flucht. Auch zu uns. Wir können uns unserer Menschlichkeit besinnen und sie einfach aufnehmen. Ihnen einen guten Start ermöglichen und Ihnen Perspektiven geben. Damit sie eine Arbeit finden. Denn wir brauchen junge Menschen, um die demografische Lücke in der Zukunft zu schließen.

Die Maßnahmen am Anfang sind überschaubar: angemessene Wohnung, Sprachkurse, finanzielle Unterstützung, Krankenversicherung und Kurse über Leben und Arbeiten in Deutschland. Diese Maßnahmen zu definieren und zu organisieren sind Aufgaben der Kommune.

Noch ein Wort zum ehrenamtlichen Engagement: Es ist riesig in vielen Städten und Gemeinden. Die Bürger werden aktiv und organisieren erste Kontakte, unterstützen bei Behördengängen und betreuen die Flüchtlinge persönlich. Freiwillig und unentgeltlich! Das ist ein wahrer Wert unserer Zivilgesellschaft, den wir nicht oft genug erwähnen und herauszustellen können. Eine wichtige Säule unserer Gemeinschaft. Doch das Ehrenamt braucht das Hauptamt, also die Kommunalverwaltung. Bürgerschaftliches Engagement ersetzt nicht kostenlos die Aufgaben der Städte und Gemeinden.